P wie Post_kolonialismus

Post_kolonialismus, meistens «Postkolonialismus» geschrieben, bezeichnet eine kritische Denkweise, welche die globalen und lokalen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Umwälzungen im Zuge des europäischen Imperialismus beschreibt und nach den kolonialen Folgen und Kontinuitäten in Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Alltag fragt. Das «Post» ist dabei weniger als tatsächliche Zeit nach dem Kolonialismus zu verstehen, sondern als Gegenwart, die von kolonialen Unterfangen geprägt geblieben ist – auch da, wo der Kolonialismus formell beendet wurde. Das «Post» drückt somit das emanzipatorische Ziel aus, diese Kontinuitäten zu verstehen und zu überwinden. Der Unterstrich soll hier den Raum auftun, der die postcolonial studies beschäftigt, nämlich diese spannungsgeladene Beziehung zwischen -dem «Post» als Verweis auf Vergangenes und dem Kolonialismus, der tatsächlich weiterhin anhält. →dekoloniale Ansätze werfen den postcolonial studies teilweise vor, zu sehr auf die südasiatischen kolonialen Erfahrungen zu fokussieren, die erste europäische Imperialismusphase ab dem 16. Jahrhundert zu wenig zu berücksichtigen, seien zu akademisch ausgerichtet zu sein und die kapitalistischen Bedingungen des Kolonialismus zu unterschätzen. Der Post_kolonialismus war in den letzten Jahrzehnten wesentlich, um die kolonialen Verflechtungen der Schweiz zu untersuchen.

P wie Post_Kolonialismus als Ansatz beschreibt die globalen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Umwälzungen im Zug des europäischen Imperialismus. Post_Kolonialismus fragt nach den kolonialen Folgen und Kontinuitäten in Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Alltag. «Post» beschreibt nicht die Zeit nach dem Kolonialismus, sondern eine Gegenwart, die weltweit noch von kolonialen Beziehungen geprägt ist – auch da, wo der Kolonialismus formell beendet wurde oder vermeintlich nie bestanden hatte. Post-Kolonialismus impliziert das emanzipatorische Ziel, diese Kontinuitäten zu überwinden.