A wie Antirassismus

Antirassismus ist der Kampf und das Bestreben, durch Rassismus hervorgebrachte strukturelle Ungleichheiten zu überwinden. Das Ziel ist Selbstbestimmung, würdiges Leben, Freiheit und Gleichstellung für alle und in allen Bereichen des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens.

Antirassismus bezeichnet dabei zum Teil sehr unterschiedliche Haltungen, Ansätze und Praktiken. Deswegen ist es manchmal sinnvoll, von Antirassismus in der Mehrzahl, von Antirassismen zu sprechen.

So unterscheidet sich politischer Antirassismus analytisch, aber auch strategisch von anderen Konzepten. Rassismus wird nicht als punktuelles Phänomen oder individuelles Fehlverhalten verstanden (etwa als Effekt menschlicher Urängste oder als Deklassierungssyndrom von Modernisierungsverlierer:innen), sondern als Struktur, die hegemoniale Machtverhältnisse, Diskurse und Praktiken prägt. Strategisch setzt politischer Antirassismus auf die Sichtbarmachung rassistischer Strukturen auf allen gesellschaftlichen Ebenen und auf die Ermächtigung marginalisierter oder diskriminierter Subjekte selbst. In diesem Sinne bevorzugen manche Menschen die Wörter Rassismuskritik und Rassismussensibilität.

Dem entgegen wird in psychologisierenden oder moralisierenden Ansätzen eher davon ausgegangen, dass Rassismus eine Einstellungssache sei (vgl. →Zurücksetzerei). Das würde heissen, dass sich jede:r selber als frei von Rassismus verstehen kann. Rassismuskritikbetont demgegenüber, dass eine offene Auseinandersetzung mit rassistischen Realitäten wichtig ist: Gesellschaftliches Handeln in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft kann nicht frei von Rassismus sein. Darum kann sich eine einzelne Person auch nicht unabhängig von der Gesellschaft von Rassismus befreien.

A wie Antirassismus bezeichnet alle Bemühungen gegen strukturelle Ungleichheiten durch Rassismus. Ziel ist Selbstbestimmung, würdiges Leben, Gleichstellung und Freiheit für alle in allen Lebensbereichen. Politischer Antirassismus versteht Rassismus nicht als Fehlverhalten Einzelner, sondern als Struktur, die Machtverhältnisse prägt. Um dies zu betonen, werden auch die Begriffe Rassismuskritik oder Rassismussensibilität verwendet.